Ablauf der Behandlung
Am Anfang eines Dentalen Eingriffs steht immer eine Untersuchung. Hier müssen die Zähne auf eventuell schon vorhandenen Karies überprüft werden. Wenn kein Karies vorhanden ist, kann sofort mit den weiteren Schritten begonnen werden. Sollte oberflächlicher, beginnender Karies gefunden werden, kann dieser leicht entfernt und dann mit der Behandlung begonnen werden, oder die Ärztin kann sich zu einer Versiegelung des Karies entscheiden, dann muss besonders gründlich gearbeitet werden. Wenn festgestellt wird, dass schwerer Kariesbefall vorhanden ist, muss im Regelfall eine Füllung des Zahns vorgenommen werden. In diesem Fall verschieben sich die weiteren Schritte. Sollte alles gut sein, muss für das Auftragen der Versiegelung zuerst die Oberfläche der Zähne gereinigt und gründlich getrocknet werden. Dazu wird zuerst mit Hilfe von rotierenden Bürsten und Pulverstrahlung geputzt und dann der Speichel abgesaugt. Anschließend wird der Zahl von der Zahnärztin mit Watte oder einer Gummihaut getrocknet und von weiterem Speichelfluss abgeschirmt. Auf feuchten Zähnen kann das Versiegelungsmaterial nicht richtig haften. Danach muss die Oberfläche des betreffenden Zahns leicht angeraut werden, damit die Versiegelung länger und sicherer hält. Für das Anrauen wird eine leichte Säure in Gelform aufgetragen- man muss sich hier aber keine Sorgen machen, diese verätzt nicht das Zahnfleisch und schädigt die Zahnoberfläche auch nicht nachhaltig. Nun sind alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, sodass mit der Versiegelung begonnen werden kann. Dazu wird der Kunststoff als dünne Schicht auf dem Zahn aufgetragen. Anschließend muss er nur noch aushärten und schon ist der Zahn für Jahre geschützt. Das Aushärten erfolgt durch den Einsatz einer speziellen Lampe. Nach der Aushärtung sollte noch einmal überprüft werden, ob die Kauflächen gut aufeinander passen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird mit einer Politur nachgeholfen, ansonsten kann es im Nachgang zu Problemen mit dem Aufbiss und Schmerzen im Kiefer kommen. Am Ende der Behandlung wird der Zahn fluoridiert. Ingesamt dauert eine Behandlung ca. 30 Minuten und ist nicht mit Schmerzen verbunden. Lediglich das lange Öffnen des Mundes kann unangenehm im Kiefer sein, ist verglichen mit einem eventuellen Kariesbefall aber definitiv die angenehmere Wahl. Besonders bei Kindern ist es hier wichtig, die Notwendigkeit der Behandlung einfach zu erklären, um ihre Mitarbeit zu sichern.
Nach der Versiegelung
Natürlich befreit die Behandlung der Fissuren nicht von sorgfältiger Mundhygiene. Die Zähne sollten weiterhin täglich gereinigt werden. Bei den nachfolgenden routinemäßigen Zahnarztbesuchen sollten die Versiegelungen regelmäßig überprüft werden, da es passieren kann, das Teile der Versiegelung abplatzen. Sollte dies der Fall sein, kann problemlos nachversiegelt werden. Im Regelfall ist bei diesem Eingriff aber von einer Haltbarkeit von etwa sieben Jahren auszugehen, zum Teil halten die Fissurenversiegelungen sogar noch länger.
Ingesamt ist die Behandlung der Fissuren mit einer Versiegelung in Deutschland mittlerweile sehr verbreitet. Studien gehen davon aus, dass bis zu 80 % der Zwölfjährigen ihre Zähne so geschützt haben. Das grundlegende Prinzip wurde 1955 das erste mal beschrieben. Die Bundeszahnärztekammer hielt sich zu beginn mit einer Empfehlung zurück, da die Langzeitfolgen noch nicht ausreichend untersucht waren. Mittlerweile hat sich dies allerdings geändert und die Kammer empfiehlt die Behandlung, da in Studien keine nennenswerten Nebenwirkungen aufgetreten sind.